Kurze Orientierung

Wo geht´s eigentlich hin?

Lage und Reiseregionen:

  • Brandenburg (29.654,16 km²) umschließt die Stadt Berlin (891,8 km²).
  • Im Osten grenzt das Bundesland an die Republik Polen. Die Oder markiert den Grenzverlauf.
  • Mit Sachsen-Anhalt und Niedersachsen verbindet uns die Elbe in westliche Richtung.
  • Die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern verläuft im Norden Brandenburgs.
  • Im Süden ist Sachsen unser Nachbar.

Platz für Urlaub:

  • Cirka 1,1 Millionen ha Wald bedecken das Land; mithin gut 37% von Brandenburg.
  • Rund 1,3 Millionen ha Brandenburgs sind landwirtschaftlich genutzte Fläche – fast 45% der Bodenfläche des Landes – 1/3 davon wird biologisch bearbeitet.
  • Etwa 33.000 km Fließgewässer und 3.000 Seen umfasst das Landes-Gewässernetz.
Die Havel fließt von Norden in einem großen Bogen der Elbe zu. Sie erschließt den Nordwesten Brandenburgs und durchfließt auch Potsdam & Berlin. / Foto TMB
  • 483 Naturschutzgebiete gibt es im Land, sie umfassen 243.079 ha, das entspreicht etwas 8,2% der Landesfläche.
  • Brandenburg ist ca. 33,3 mal größer als Berlin.

Räumliche Orientierung: Für Brandenburger ist Berlin ein natürlicher Bezugspunkt. Die Stadt trennt und definiert Landesteile in der jeweiligen Warnehmung. Der so genannte „Speckgürtel“ gedeiht rechts und links der Autobahn „Berliner Ring“ (A10), er ist begehrter Lebens(t)raum für viele (Ex-)Berliner, welche im Grünen wohnen wollen und den Arbeitsplatz in der Bundeshaupstadt nicht aufgeben möchten.

Der Berliner Ring verbindet und trennt das entspannte Brandenburg und die wuselige Bundeshauptstadt / Foto Polizei Brandenburg

Welche aktuellen Angebote es auf der jeweils anderen Seite Berlins (Fläche: 891,8 km² mitten in Brandenburg gelegen) gibt, das ist nicht zwingend am Ort Ihrer Nachfrage bekannt; so könnte auch ein Gebirge zwischen dem Havel- und dem Oderland liegen. Die Entfernungen tragen das ihre dazu bei, dass sich z.B. die Prignitzer und die Uckermärker viel stärker als Nordlichter zwischen den Metropolen Berlin, Hamburg bzw. Stettin fühlen und Menschen in der Lausitz – auf Grund sorbisch-wendischer Tradition sowie durch das ehemalige Lausitzer Braunkohlenrevier – heute das Lausitzer Seenland – gefühlsmäßig mit Sachsen eng sind.

Das Reiseland Brandenburg ist in touristische Reiseregionen unterteilt, welche nicht immer mit administrativen Grenzen (z.B. Kreisgrenzen) übereinstimmen. Sie sind durch kulturelle, geografische und geschichtliche Bezüge definiert und übergreifen deshalb manchmal sogar die Landesrenzen – z.B. die Reiseregion Fläming.

Brandenburger Reiseregionen

Oderbruch, Spreewald und Havelland – Schloss Rheinsberg, Dom zu Brandenburg und Schiffshebewerk – Theodor Fontane, Otto Lilienthal und Friedrich der Große … wo gibt es was zu entdecken, was sollte ich vor Ort auf jeden Fall anschauen und in wessen Fußstapfen bewege ich mich in Brandenburg?

Land und Leute: Den charakteristischen Brandenburger gibt es so wenig, wie den typischen Niedersachsen oder Hessen. Wer im Land unterwegs ist, wird dennoch regionale Unterschiede im Dialekt oder Sozialverhalten feststellen können. Viele orginale Brandenburger lieben das sparsame, gerade Wort und pflegen keine Überwältigungsfreundlichkeit dem Gast des Landes gegenüber. Sie sind aber sehr gern Gastgeber (!), ´helfen mit Insider-Tipps und werden Ihnen ganz wunderbare Zeitgenossen sein, wenn Sie den Stolz auf lokale und regionale Besonderheiten und Angebote freundlich, durch Fragen herausfordern.

Brandenburg ist reich an entdeckenswerten Orten / Foto Deutsche Post

Wer sich für Land und Leute interessiert und respektiert, dass unsere Dörfer und die sie umgebende Natur keine Freizeitparks, sondern Heimat für Menschen (und Tiere) sind, der wird gut zurechtkommen.

Zweisprachige im Alltag / Foto Stadt Cottbus

Das gilt auch für den Spreewald, der bekanntesten Tourismusregion. Hier sind, wie in weiten Teilen der Lausitz, sorbisch-wendische Traditionen sehr lebendig – auch die sorbische Sprache, weshalb z.T. eine zweisprachige Ausschilderung im Ortsbild vorzufinden ist.

ostdeutsch & neu?: Brandenburg ist so ostdeutsch, wie beispielsweise Bayern. Hat unser Bundesland 264 km Gewässergrenze und ca. 15 km Landgrenze zu Polen, so kommt der bajuwarische Freistaat etwa auf 358 km Grenzverlauf zu Tschechien. Das ist aber kein Grund diese beiden – oder andere ostdeutsche Länder – in einen Topf zu werfen 😉

So richtig „neu“ ist Brandenburg nicht gerade, denn schon 1157 wurde die Mark Brandenburg begründet – seit dem besteht eine kontinuierliche Traditionslinie als staatliche Einheit. Die allermeisten Brandenburger sind stolz darauf. Oft verbindet sich Familien- mit Landesgeschichte: Viele Familie konnten sich hier, in unterschiedlichsten historischen Umfeldern – oft nach langer Flucht z.B. vor Flut, Glaubensverfolgung oder Krieg – im Land ansiedeln.

Die Wiege der Mark Brandenburg – die Dominsel in der Stadt Brandenburg an der Havel / STG Brandenburg

Mark, Preußen & DDR: Das Land ist nach der Stadt Brandenburg an der Havel benannt. Die „Mark Brandenburg“ wurde 1157 begründet. Das Wort Mark leitet sich vom alten Begriff für Grenzregion ab – vgl. auch: Uckermark = Grenze an dem Fluß Ucker bzw. Uecker. Die Hohenzollern kamen erst 1415 ins Land und regierten es bis 1918. Als Teil des preußischen Staates, der 1945 aufgelöst wurde, hat Brandenburg seinen Anteil an dessen kulturellem und geschichtlichem Erbe, wie auch am Erbe der Deutschen Demokratischen Republik, an deren Beginn und Ende jeweils eine staatliche Neubegründung Brandenburgs stand. In den Jahren 1952-1990 war das Land in drei Bezirke der aufgeteilt. Dies waren die Bezirke Frankfurt (Oder), Cottbus und Potsdam – sie sind für ältere Brandenburger durchaus noch immer regionale Bezugsmöglichkeiten.

Wappen der Provinz Brandenburg 1945
Wappen des Bundeslandes Brandenburg ab 1990