Superfood Hanf in allen Variationen
Landwirte entdecken die Nutzpflanze neu und setzen auf regionale Zusammenarbeit. Wie das funktioniert? Einfach mal vorbeischauen!
Hanf zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Kein Wunder, das Gewächs mit den typisch handförmigen Blättern ist ein echter Tausendsassa. Brandenburger Firmen nutzen die Fasern der Stängel als Textil- und Baustoff, und auch als Superfood erobern die Blätter, Samen und Blüten die Haushalte. Öl, Tee, Nudeln, Mehl oder Backmischungen aus
Hanf produziert etwa das kleine Familienunternehmen „Die Hanflinge“ in Barenthin in der Prignitz. Auf 20 Hektar pflanzen Cina Bousselmi und Florian Herm die ertragreiche Nutzpflanze an. Die Ernte ist echte Handarbeit. Jede Blüte, jedes Blatt wird einzeln gepflückt. „Im Sommer, wenn das Hanffeld steht, laden wir zu Aktionstagen ein. Interessierte können dann alles über unsere Hanfproduktion erfahren und bei der Ernte mithelfen“, erzählt Cina Bousselmi (Termine auf hanflinge.de). Ihre Produkte vertreiben die Jung-Landwirte online und in regionalen Hofläden, wie im Kyritzer Bioladen, auf dem Gut Tornow und bei Landgeschmack in Görike.
Auch im Spreewald wird an eigenen Hanf-Kreationen getüftelt. Etwa durch den Stromerzeuger, die LEAG, in Cottbus. Aus der Testphase dort für die industrielle Nutzung von Hanf ist die eigene Marke „Lusatia Sativa“ entstanden. Bei der Produktion setzt man auf regionales Know-how, gepresst werden die Samen in der Kanow-Mühle, Schokolade mit Handwerkskunst stellt die Schokoladenmanufaktur Confiserie Felicitas her.
Fotos: Die Hanflinge Text: Karin Reimold veröffentlicht im Brandenburger Ausflugsplaner 2022
INFORMATION
Anfahrt: mit dem RE 2 Richtung Wismar, Umstieg in Breddin mit dem Bus 703 nach Barenthin Dorf. Mit dem Auto über die A 24 bis Bechlin, weiter auf der B 167.
Zeitraum: im Sommer, wenn das Hanffeld steht.
Sehenswürdigkeiten: die älteste erhaltene Wasserburg Norddeutschlands, die Plattenburg in der Prignitz.
Souvenir: Hanfsamen zum Knabbern.