Pilze sammeln in Brandenburg – wo & wie?

Im Norden: Pilzjäger aufgepasst! Nördlich von Berlin wartet eines der beliebtesten Pilzreviere auf Sie: die Schorfheide. Birkenpilze, Maronen, Butterpilze, Steinpilze und Pfifferlinge wachsen hier. Ganzjährig werden auch Wanderungen zum Thema Pilze im Buchenwald Grumsin und an anderen Orten im Bioshärenreservat Schorfheide-Chorin angeboten. Hier können selbst routinierte Pilzliebhaber noch etwas Neues dazulernen.


Marone im Moos _ Foto: Bertsz


Im Süden Im Naturpark Hoher Fläming bei Bad Belzig sprießen neben den Klassikern auch Perlpilze und kleine Hexenröhrlinge aus der Erde.


Im Osten Dank des kalkreichen Bodens wachsen in der Märkischen Schweiz um Buckow einige Pilz- und Pflanzenarten, die sonst nicht so oft vorkommen, wie zum Beispiel die Gelbe Speisemorchel.


Im Westen Das Körbchen können Sie rund um Falkense, im Havelland, mitnehmen. Der schöne Naturlehrpfad zwischen Falkensee und dem Bredower Forst bietet eine große Vielfalt an heimischen Pilzen und Kräutern, aber auch im Krämerforst wird man schnell fündig.


Darf ich Pilze überall sammeln?

Nein! In Naturschutzgebieten in Brandenburg ist das Sammeln von Pilzen strikt verboten. Dann machen sich Sammler strafbar.

Außerdem gibt es in Deutschland Beschränkungen beim Sammeln. Einige Pilzarten, wie beispielsweise Rotkappen, Birkenpilze, Steinpilze und Pfifferlinge, dürfen nach § 39 BNatschG, dass Pilze „in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf“ gesammelt werden. Eine allgemeine gesetzliche Gewichtsgrenze gibt es nicht. Als Richtwert kann die Menge an Pilzen dienen, die pro Person für eine bis zwei Mahlzeiten ausreicht. Mehr als ein bis zwei Kilo sollten es daher insgesamt nicht sein.

Gute Ernte _ Foto: H.Klementz

Wer größere Mengen Pilze im Wald sammeln möchte, die über den Eigenbedarf hinausgehen, braucht dafür eine behördliche Genehmigung. Dafür ist in der Regel die Landkreisverwaltung beziehungsweise das Landratsamt zuständig.


Rezeptidee: Kartoffelsamtsuppe mit Steinpilzen

Die Tenne – ein rustikales Restaurant (viel Holz und Fachwerk) – bietet, unweit von Weißem See und Lehnitzsee, bodenständige Küche.

Hier werden auch eigene Kreationen, wie die Kartoffelsamtsuppe mit Steinpilzen serviert.

Die Tenne: Kartoffelsamtsuppe mit Steinpilzen
Bild von Die Tenne

Neue Pilzart in Brandenburg: Falsche Rotkappe

Zwischen sandigen Kiefernwäldern findet man mit etwas Glück die Falsche Rotkappe. Seit einigen Jahren breitet sich die neue Pilzart aus, in Deutschland vor allem in der Lausitz. Hier landete der Neue auf dem Tisch vom Brandenburgischen Landesverband der Pilzsachverständigen., denn die Entdeckung der „Falschen Rotkappe“ ist so neu, dass sie es noch nicht in die deutsche Pilzliteratur geschafft hat. Aber sicherlich wird sie in den Neuauflagen zu finden sein.

Falsche Rotkappe Foto Rainer Weisflog
Falsche Rotkappe
Foto Rainer Weisflog

Typisches Merkmal der „Falschen Rotkappe“ ist der Stil mit fühlbarer Längsrippung und der kräftige rotbraune Ton der Kappe, die dem Pilz seinen Namen gibt. Laut Pilzsachverständigen ist die
neue Pilzart als Speisepilz zwar interessant, doch für Hobby-Pilzsammler mit Vorsicht zu genießen. Die Experten raten, den Pilz in kleinen Mengen zu probieren, da man noch keine genauen Angaben zu möglichen Unverträglichkeiten machen kann, wie beispielsweise beim Butterpilz.


Wo kann ich Pilze frisch kaufen?



Fotos: Adobe Stock / pikselstock, IMAGO / Rainer Weisflog veröffentlicht im Brandenburger Ausflugsplaner 2022