Kyritz – An der Knatter

Die idyllische Kleinstadt Kyritz war im Mittelalter eine Handwerker- und Hansestadt. Der Legende nach verdankt sie ihren Beinamen „an der Knatter“ dem Geklapper ihrer einst fünf Wassermühlen an der Jäglitz. Reisende, die auf dem Postweg Berlin-Hamburg hier Station machten, fühlten sich vom Rattern und Knattern der hölzernen Mühlenräder oft gestört. Heute existiert noch eine Mühle als Gebäude.

Handwerk und Handel verhalfen der Stadt zu frühem Aufschwung. Tuche und das Brauwesen machten die Stadt überregional bekannt. 1359 wird die Stadt erstmals als Mitglied der Hanse erwähnt, mit deren Niedergang Kyritz zunehmend eine Ackerbürgerstadt wurde. Zahlreiche Fachwerkhäuser prägen bis heute das Stadtbild. Ebenso wichtig wie das Wohnhaus sind aber auch ihre Nebengebäude, die oftmals lebenswichtige Funktionen wie Stallungen für die Tiere, Speicher-, Lager- oder Trockenräume besaßen. Da die wirtschaftlichen Veränderungen in den letzten 100 Jahren die Gebäude teilweise oder vollständig funktionslos werden ließen, wurden diese oft abgerissen. Kyritz jedoch gehört zu den Städten, in denen mehr als 50 Prozent der historischen Wirtschaftsgebäude erhalten geblieben sind und auch genutzt werden, wenn auch nur selten zur Tierhaltung, jedoch als Lagerraum, für Handwerk, Hobby etc..

Am Verkehrslandeplatz Kyritz kann zu einem Rundflug, einer Ballonfahrt oder einem Segelflug gestartet werden. Das Agrarflugmuseum lädt zudem zur Erkundung der Geschichte des Agrarfluges ein.

Im Süden und Osten sind noch Teile der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten, während aus den einstigen Wallanlagen im Westen der „Rosengarten“ entstand. Durch die Anlage des Rosengartens ist trotz fehlender Stadtmauer in diesem Bereich noch die historische Zäsur zwischen der „steinernen“ Stadt und dem angrenzenden Landschaftsraum lesbar. An den erhaltenen Teil der Stadtmauer im Norden grenzen die – heute als Ferienhäuser genutzten – Budenhäuser sowie das frühere Franziskanerkloster, das saniert und zum Kultur|Kloster|Kyritz mit Bibliothek, Veranstaltungsraum, Museum und Touristinformation entwickelt wird. Der Kirch- und der Klostergarten können bereits heute besichtigt werden.

Östlich der Stadt liegt die mehr als 20 Kilometer lange Kyritzer Seenkette mit Strandbad, Bootsverleih und der Insel mit Gaststätte, die nur per Fähre oder eigenem Boot zu erreichen ist.


Im Jahre 1237 verleihen die Plothos Kyritz das Stendaler Stadtrecht und ihr Wappen, die Lilie. Erst später wurde das Plothosche Wappenzeichen durch vier Türme ergänzt, die auf die ehemaligen umfangreichen Stadtbefestigungen Bezug nehmen.

Kyritz ist eine von 31 Städten in der:

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Angebote rund um die Stadt


Erinnerungsort zur Bodenreform

Am 25. April 2010 wurde ein zwei Meter hoher Stein mit einer Erinnerungsplakette an die Opfer der Zwangskollektivierung enthüllt.

Deutschlandweite Bedeutung er-langte Kyritz, als Wilhelm Pieck am 2. September 1945 die Bodenreform verkündete.Die Alliierten sahen im preußischen Militarismus und in den Großgrundbesitzern eine wesentliche Ursache für den zweiten Weltkrieg und wollten Deutschland zu einem Agrarland machen. Alle damaligen politischenKräfte, sowohl die noch existierenden als auch neu gegründete Parteienwie SPD, CDU, KPD und LDPD, sprachen sich für eine umfassende Bodenreform in ganz Deutschland aus. Am 6. September 1945 begann mit einer Verordnung die Umsetzung der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone.

Am 2. September 1970 wurde das vom Bildhauer Werner Stötzer geschaffene Bodenreform-Denkmal eingeweiht.


© CARLSEN – Bild: Manfred Schmidt

Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter

Laut der von Manfred Schmidt erdachten Herkunftsgeschichte stammt der Meisterdetektiv Nick Knatterton von einem uralten Adelsgeschlecht bei Kyritz an der Knatter ab. Schon früh zeigte sich bei dem jungen Nikolaus Kuno Freiherr von Knatter große Intelligenz, was in den Entschluss mündete, Detektiv zu werden. Um nun die Familie nicht in Verruf zu bringen, wählte er anstelle seines angestammten Namens das Pseudonym „Nick Knatterton“. Dessen geflügeltes Wort „Kombiniere, …“ ging in den deutschen Sprachgebrauch ein.