Ein Ausflug in die Agrargeschichte

Flanieren in der historischen Kulisse des Lenné-Parks in Wolfshagen und Landesgeschichte atmen.

Durch den Rosengarten über die 60 Meter lange aus Feld- und Ziegelsteinen erbaute Bogenbrücke führt uns der Weg zur Burgruine Blankenburg aus dem 13. Jahrhundert. Einen guten Überblick über den Lenné-Park erhält man vom 24 Meter hohen Bergfried, auch Fangelturm genannt. Doch im uckermärkischen Wolfshagen kann man nicht nur im Landschafsgarten vom berühmten Gartengestalter Peter-Joseph Lenné im englischen Stil Geschichte atmen. Unweit der Anlage steht Deutschlands einziges Denkmal zur Bauernbefreiung in Preußen: die Königssäule. Den 17 Meter hohen Obelisken mit Ziegelsteinkanten ließ Schlossherr Graf Hermann von Schwerin für König Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1834 errichten – als Dank an den König und seine Minister, die mit den gleichnamigen Stein-Hardenbergschen Reformen die Befreiung persönlicher Verpflichtungen der Bauern gegenüber ihren Grund- und Leibherren einleiteten. Die Inschriften an der Säule erinnern an deren Werke, wie die Aufhebung der Untertänigkeit von 1807, das sogenannte Oktoberedikt,
welches der preußische König am 9. Oktober 1807 unterzeichnete. Der Beginn der preußischen Agrarreform feiert in diesem Jahr 225 Jahre Bauernbefreiung. Eine gute Gelegenheit für einen Besuch der historischen Stätte mit all ihrem architektonischen Flair.

Fotos: Anet Hoppe Text: Karin Reimold veröffentlicht im Brandenburger Ausflugsplaner 2022

INFORMATION
Anfahrt: mit dem Auto über die A 11 bis Gramzow/Prenzlau, dann auf B 198. Mit dem RE 3 bis Wilmersdorf, dann RE 3 Stralsund Hauptbahnhof. In Prenzlau Umstieg in den Bus 401 bis Wolfshagen.
Zeitraum: Offene Gärten Uckermark, Lenné-Park. Sehenswürdigkeiten: das Schlossmuseum Wolfshagen am Ufer des Flüsschens Stepenitz.
Souvenir: Ideen, Pflanzen.