Die Mühle am Schloss Sanssouci

Die Geschichte von der Mühle, dem König & dem Müller

Mit der Mühle verbindet sich eine der populärsten Entstehungsgeschichten rund um das Schloss auf dem Weinberg:

Als es Friedrich bauen ließ und die Parkanlage anlegte, war ihm die Mühle im Weg. Der Standort der Mühle war eigentlich schon anderweitig baulich verplant.

Der König habe den Müller einbestellt und ihm den Abkauf der Mühle und auch den Bau einer neuen Mühle, an anderer Stelle versprochen. Dieser jedoch habe das Angebot abgelehnt.

Daraufhin soll der König gesagt haben, ob dem Müller bewusst sei, dass er als König die Mühle auch einfach beschlagnahmen könne. Der Müller drohte seinerseits mit dem Berliner Kammergericht. Der König, ob dieses Vertrauens in seine Gerichtsbarkeit beeindruckt, habe dem Müller daraufhin die Mühle gelassen.

Mühle zu Sanssouci / Foto: © SPSG Vigeniie Mühlbrodt

Wahr ist: Friedrich paßte die Mühle zu seiner romantischen Kulisse und er entschädigte den Müller, weil der Wind durch die Bauten des Schlosses und der gepflanzten Bäume nicht mehr zum ergiebigen Mühlbetrieb ausreichte …


König & Müller sind hier Andreas Flügge & André Nicke als Protagonisten für den rbb / Foto: rbb

Zwei populäre Nachbarn

Populär ist die berühmte Nachbarschaft von Sanssouci auch heute noch – nicht zuletzt auf Grund der regelmäßigen, satirischen Radio-Episoden auf dem Heimatsender vieler Brandenburger: Antenne Brandenburg.

Wer Preußentümelei erwartet, ist hier falsch!


Die Mühle inmitten der Schlossanlagen / Foto ©: H.Klementz


Historische Mühlentechnik in der Mühle zu Sanssouci / Foto: © SPSG Hans-Werner Mihan

Mühlenmuseum & Mühlenvereinigung

Foto: © SPSG Hans Bach

Gleich neben dem heutigen Besucherzentrum zu den Parkanlagen steht unübersichtlich eine Mühle. Sie ist wohl eine der bakanntesten in Deutschland überhaubt. Bis heute kann man hier Einblick in das Müllerhandwerk nehmen.


Foto: © SPSGHans-Werner Mihan

Die kleine Mühlenschule

Museumspädagogisches Angebot



Kleine brandenburgische Mühlengeschichte

Egal wo sich Menschen niederließen, Wald, Flur und Wildnis zur Ackerfläche formten, schon nach der ersten Ernte in neuen Gefilden wurde er gebraucht; der Müller, seine Mühle und sein Können. Bevor es den Berufsstand des Müllers gab, geschah das von Hand und auf jedem Hof in Eigenregie. Mit Mahlsteinen wurden die Getreidekörner zerrieben. Als die Bevölkerung wuchs, Ernten größer wurden und mehr Getreide gemahlen werden mußte, wurde das Mahlen weiterentwickelt, effizienter gestaltet und irgendwann gab es das, was man eine Mühle nennen konnte und der Berufsstand des Müllers betrat die historische Bühne.

Im Mittelalter war in unseren Breiten der Betrieb einer Mühle schon lange Standard. Im Jahre 1158 – Brandenburgs erster Markgraf war damals 1 Jahr im Amt – erließ Friedrich Barbarossa, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, ein Gesetz zum Mühlenzwang. Demnach waren die Untertanen bei Strafe verpflichtet, ihr Getreide in der Mühle des Grundherrn zu mahlen. Das Mahlen des Korns in einer anderen, womöglich günstigeren Mühle war ebenso verboten wie der Import von Mehl aus einer anderen Mühle. Regionalität von Amts wegen!

Auch wenn diese Praxis der Müllerfamilie über Generationen sichere Einkünfte garantierte, führte sie nicht zu Wohlstandsausbrüchen unter den Müllern, da die an den Grundherrn der Mühle zu errichtende Pacht die Einnahmen in der Regel mächtig schmälerten.


Tipp: Jedes Jahr an Pfingstmontag ist Deutscher Mühlentag. Sie können diese und viele weitere Mühlen besuchen.


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