Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg

Deutschlands drittgrößter Strom, die Elbe, ist einer der letzten naturnahen Flüsse Mitteleuropas.

Elblandschaft, Foto Sven Lachmann auf Pixabay

Auf insgesamt 343.000 Hektar, entlang von 400 Flusskilometern in fünf Bundesländern, erstreckt sich das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe.

Auf insgesamt 343.000 Hektar, entlang von 400 Flusskilometern in fünf Bundesländern, erstreckt sich das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe.

Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg

Die brandenburgische Region reicht über 70 Elbkilometer, von der Grenze Sachsen-Anhalts bis kurz vor die Tore von Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Landschaften des Biosphärenreservates bieten Besucherinnen und Besuchern viel Abwechslung: die weite und doch abwechslungsreiche Auenlandschaft an der Elbe, etwas weiter weg vom Strom liegen ausgedehnte, ruhige Wälder und immer wieder finden sich kleine, beschauliche Dörfer.

Kanuwanderer in Perleberg, Foto Tourismusverband Prignitz Markus Tiemann

Am besten entdeckt man das Gebiet per Fahrrad entlang der wilden Ufer der Elbe oder zu Fuß rund um das Rambower Moor. Auch mit dem Kanu auf dem großen Strom und seinen malerischen Nebenflüssen oder auf dem Pferderücken entlang des Gestütsweges kann man das Biosphärenreservat erleben.

NABU-Besucherzentrum Rühstädt

Neuhaus 9

19322 Rühstädt

BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen

Burgstraße 3

19309 Lenzen

Durch die Wildnis streifen und die Natur genießen

Die Natur erleben, durch die Wildnis streifen und sich erholen – dazu laden Brandenburgs Nationale Naturlandschaften ein. Die Besucherzentren der 15 Schutzgebiete begrüßen Gäste mit abwechslungsreichen Angeboten. Auf eine nachhaltige touristische Nutzung wird dabei Wert gelegt.

Im Naturpark Nuthe-Nieplitz, nur wenige Kilometer südwestlich der Hauptstadt Berlin, können Besucher auf die Pirsch gehen. Im Wildgehege unweit des Besucherzentrums Glauer Tal sind Rot-, Dam- und Muffelwild zu Hause. Erleben kann man die Tiere bei professionellen Führungen, nächtlichen Fackelwanderungen und ganz gemütlich auf Touren mit dem Pferdewagen oder Pferdeschlitten. Wo früher sowjetische Panzer rollten, kann sich jetzt die Natur frei entfalten. Die Wildtiere halten durch ihren Verbiss die Flächen offen und so finden seltene Tier- und Pflanzenarten in der Heidelandschaft ihr Refugium. Im Naturparkzentrum wird in der AußenErlebnisausstellung „Glauer Felder“ über die „Offenen Höfe“ der Umgebung und deren regionale Produkte informiert. Kinder können auf einem Wasserspielplatz mit dem kühlen Nass experimentieren oder sich auf dem Erlebnisparcours in tierischen Fortbewegungsarten ausprobieren. Bewegung an der frischen Luft macht hungrig. Da bietet sich ein Besuch in der „Kräuterkate Glau“ an, auf deren Speisekarte vielfältige Kreationen mit saisonalen Wildkräutern stehen. Wer dort auf den Geschmack gekommen ist, kann in einem Workshop mit Kräuterpädagogen Wildkräuter sammeln und über dem Lagerfeuer am Tipi gemeinsam zubereiten. Für alle, die ohne Anleitung und mit mehr Fleischanteilen kochen wollen, wird eine Grillhütte zur Vermietung angeboten. Bis zu 40 Personen können dort ungestört feiern und romantische Lagerfeuerabende erleben.

Mit dem Entdeckerrucksack unterwegs

Ein ganz anderes Landschaftsbild bietet Besuchern der Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Noch bis kurz nach der Wende wurde dort Kohle gefördert. Heute ist in der Bergbaufolgelandschaft unweit des Spreewaldes das Heinz-Sielmann-Naturerlebniszentrum Wannichen zu finden – ein Naturparadies mit bizarren Dünen, jungen Wäldern, Wiesen und ausgedehnten Seen. Das Naturparkzentrum ist das einzige Gebäude, das vom Dorf Wannichen übrig geblieben ist. Der Rest musste dem Bagger weichen. Die Ausstellung „NeuLandschaf(f)t“ stellt die dynamische Entwicklung der ehemals stark wirtschaftlich genutzten Region dar und berichtet über die verschwundenen Orte. Mit einem Entdeckerrucksack dürfen Besucher die Umgebung individuell erkunden. Ausgestattet mit dem passenden Equipment können sie alles unter die Lupe nehmen und mit einem Kescher am Wasser experimentieren. Das gesamte Gelände ist als Erlebnisbereich angelegt. Auf dem Bienenlehrpfad wird das faszinierende Treiben der Tiere erlebbar. Die Kräuterspirale regt die Sinne an und im Reptiliengehege sieht man mit etwas Glück Eidechsen beim Sonnenbaden. Vom Aussichtsturm bietet sich ein Panoramablick über den Schlabendorfer See.
Ein besonderes Erlebnis ist die Zeit des Kranichflugs, wenn Tausende der grazilen Vögel auf ihrem Weg in den Süden Rast in der Luckauer Region machen. Tagsüber werden im Herbst Exkursionen zu den Futterplätzen von Kranichen und Gänsen veranstaltet. Ein faszinierendes Naturschauspiel ist der allabendliche Anflug der Tiere zu ihren Schlafgewässern.

Zu Kröten und Seeadlern.

Wie ein hohler Baum wurde das NABU Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle bei Angermünde gestaltet. Es bildet den Ausgangspunkt für Ausflüge in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Ein sprechender Baum gibt drinnen Auskunft über die Natur. Draußen haben Kinder und Jugendliche auf einem Abenteuerspielplatz ihren Spaß. Der Kräutergarten ist nicht nur Lehr- und Anschauungsobjekt. Die dort wachsenden Kräuter werden direkt in der Küche des Wald-Bistros „Zum grünen Wunder“ verwendet. Alle, die sich nach Erkundungstouren durch die Natur stärken wollen, können dort die Wild- und Fischspezialitäten aus dem Biosphärenreservat genießen. Wer sich traut, kann auf einem schwankenden Holzbohlenweg das nahegelegene Moor durchqueren und dabei Laubfrösche, Rotbauchunken und Wechselkröten beobachten. Im Frühjahr erwacht die Natur dort mit unvergesslichen Froschkonzerten. Um sich einen Überblick über das Gelände zu verschaffen und die 140 Hektar großen Blumberger Teiche von oben zu sehen, besteigt man den Aussichtsturm. Mit etwas Glück sieht man von dort sogar Seeadler bei der Jagd. Fast 200 andere Vogelarten sind in der Teichlandschaft heimisch.

Kanutouren in wilder Flusslandschaft

Im Biosphärenreservat Flusslandschaften Elbe-Brandenburg dreht sich fast alles um fließende Gewässer. Im Herzen des Schutzgebietes befindet sich das Besucher- und Tagungszentrum Burg Lenzen. Vom Burgturm der mittelalterlichen Anlage bietet sich ein Weitblick auf die malerische Elbtalaue, wo Wildpferde als Landschaftspfleger arbeiten. Die Dauer- und Sonderausstellungen geben einen Einblick in die Natur- und Kulturgeschichte von einer der letzten naturnahen Flusslandschaften Europas.Die „kleine Dott“ erlebte einst als Märchenfigur allerlei Abenteuer mit Tieren in der Prignitz. Heute können Besucher mit dem Segelkutter „Kleine Dott“ auf eine abenteuerliche Tour starten. Während der Fahrten erleben sie nicht nur die Vogelwelt der Elbauen, sondern erfahren auch etwas über den Schutz der Natur. Wer selbst aktiv sein möchte, leiht sich ein Kanu aus und paddelt über die gemächlich dahinfließende Löcknitz. Am Ufer sieht man das Werk der Biber, die dort fleißig Burgen gebaut und Bäume gefällt haben. In der Dämmerstunde werden sie aktiv und können bei ihrem Tun beobachtet werden. Ein besonderes Schauspiel ist der Vogelzug im Herbst, wenn Scharen von Wildgänsen die Elbauen bevölkern. Im Winter geben Singschwäne ihre Konzerte. In dieser Zeit lassen sich auch am besten die großen Greifvögel auf ihren Beutezügen beobachten, mit etwas Glück sogar ein Seeadler. Schon Tradition hat die Lenzener Burgweihnacht am ersten Advents-Samstag, bei dem Besucher ein festliches Programm erleben und regionale Spezialitäten genießen können. Auch andere Schutzgebiete Brandenburgs warten mit „wilden Angeboten“ auf ihre Besucher. So trifft man in und um die einzigartigen Klarwasserseen des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land so seltene Tierarten wie Fischotter und europäische Sumpfschildkröten an. Im Biosphärenreservat Spreewald schlängeln sich unzählige Wasserwege durch den ehemals dichten Urwald und laden zu abenteuerlichen Kanutouren durch das Labyrinth von Fließen ein. Mehr zu erfahren gibt es auf der Seite www.natur-schau-spiel.com