LANDURLAUB BRANDENBURG 2025

Wappentier Was bist denn du für’nVogel? anfällt, sagt er ganz selbstverständlich. Einen Eindruck davon gewinnt man imVorraum, wo alle Produkte aufgereiht sind. Alleine sind die unterschiedlichen Tätigkeiten nicht zu stem- men. Beim Fischenwechselt er sich mit seinem Neffen ab. „Morgens, wenn die Sonne aufgeht, bin ich schon auf dem Schwielowsee, damit ich um 10 Uhr beimVerkauf in unseremHofladen weitermachen kann. Im Sommer hilft auch mein 89-jähriger Vater. Wenn erwas machen kann, macht er mit.“ Der Tatendrang liegt eben in der Familie. Wenn Tobias Mai nicht zum Fischen auf dem Wasser ist, startet er mit Gästen eine Boots­ tour auf die Potsdamer und Brandenburger Havelseen – nachvorheriger Anmeldung. „Je nachdem, wie viel Zeit die Leute mitbringen, schlagenwir ihnen eine Tour vor. Bis zum Pots- damer Hafen sind es zum Beispiel anderthalb Stunden. Man fährt mit zehn, elf Kilometern die Stunde, das entschleunigt so richtig“, sagt er und fügt hinzu: „Bisher hatte ich noch keinen, der mit heruntergezogenen Mundwinkeln wieder ankam. Alle sagen eigentlich dasselbe: ‚Das müssenwir baldwieder machen!‘“ Das mag wohl auch am Bootsfahrer selbst liegen. Tobias Mai kann aus seiner reichen Familiengeschichte manche Anekdote berichten. Und für zu Hause gibt er dann noch einen geräucherten Aal oder eine andere seiner Fischspezialitäten mit. „Bis zum nächsten Mal!“ Schon vor Sonnenaufgang ist Fischer Tobias Mai auf dem Wasser. Danach geht es in den Hofladen und in die Küche seines Gartenlokals Im Fischstübchen trifft man die aktiven vier Generationen der Familie Mai Vogelfreunde bekommen Aufwind. Dank des Artenschutz­ programms ist der Bestand von heimischen See- und Fischadlern wieder gewachsen. Besonders um den Schreiadler sorgte sich das Land, repräsentiert er doch für manch Hobby-Ornithologen das Wappentier Brandenburgs. So leicht ist die Frage allerdings nicht zu klären, welchen Roten Adler der Berliner Gustav Büchsenschütz in seiner Landeshymne „Märkische Heide“ besang. Aufgrund seiner landesweiten Präsenz ist bei den Brandenburgern die Meinung vertreten, dass der Rotmilan der Landesvogel ist. Doch der ist ornithologisch betrachtet gar kein Adler, stammt aus der Habichtfamilie. Seinen Spitznamen verdankt er seinem rostroten, gegabelten Schwanzgefieder. Ein Erkennungsmerkmal, das ihn von anderen Greifvögeln unterscheidet. Probieren Sie es doch mal aus! Vielleicht erkennen Sie das Wappentier. Rotmilan Erkennungsmerkmale: rostroter, tief gegabelter Schwanztief. Auf der Unterseite sind im Flug weiße Fenster am Flügel zu sehen. Rufe: gedehntes Trillern „uuu-wiuwiuwiuuu“ Schreiadler Erkennungsmerkmale: Wie Finger streckt er die langen Handschwingenspitzen aus. Die Färbung ist überwiegend erdbraun. Bei ausge- streckten Flügeln lassen sich auf der Unterseite zwei weiße „Kommas“ erkennen. Rufe: Der Balzruf klingt wie „k-jiip“. Im Flug ist ein pfeifendes „wiiik“ zu hören. Steinadler Erkennungsmerkmale: Der Jäger kann eine Flügelspannweite von bis zu 230 cm erlangen. Typisch ist der längere, gerade abgeschnittene Schwanz mit dunkler Endbinde. Rufe: „siak siak“ Seeadler Erkennungsmerkmale: Der größte euro- päische Greifvogel hat eine Spannweite von bis zu 240 cm, stark gefingerte Flü- gel, einen leuchtend weißen Schwanz. Rufe: „krick-krick-krick“ (Männchen) „rack-rack-rack-rack“ (Weibchen) Fischadler Erkennungsmerkmale: Die Unterseite ist bis auf ein dunkles Brustband weiß. Hat er einen Fisch erspäht, steht er in der Luft im sogenannten Rüttelflug, bevor er blitzartig in die Tiefe schnellt. Rufe: „kju kju“ Fischen in Brandenburg Wer selbst fischen gehen mag, ist in Brandenburg genau richtig – auch ohne Fischereischein. Alles, was man für das Friedfischangeln benötigt, ist eine Angel­ karte. Die gibt es beim Fischer vor Ort oder beim Landesanglerverband Brandenburg. Die einmalige Fischereiabgabe kann unter angelkarten.com entrichtet werden. Der Rote Adler Warum wurde er zum Wappentier gewählt? landurlaub- brandenburg.de LANDURLAUB BRANDENBURG 17 FISCHEREI MIT TRADITION/VOGELWELT