LANDURLAUB BRANDENBURG 2023

LANDURLAUB BRANDENBURG 23 ANGELN FÜR ALLE Stauseen in einstigen Tagebaugebieten Wer diese Seen sieht, der braucht kein Meer mehr: Ob die „Kleine Ostsee“, wie der Helenesee in der Oder-Spree-Region liebevoll genannt, oder der Senftenberger See im Lausitzer Seenland. Nirgends liegen mehr Tagebau-Nachfolgeseenwie in Branden- burg. Der Senftenberger See zum Beispiel ist in den 1970er-Jahren durch Flutung des Braunkohle-Tage- baus entstanden und Teil einer künstlichen Seen- platte im Südosten Brandenburgs. Seine erstklas- sigeWasserqualität macht ihn zu einem beliebten Urlaubsziel für Badegäste, Surfer, Segler, Taucher – und Angler. Karpfen fühlen sich besonderswohl an seinem sandigen Ufer. Aber auch Hechte, Barsche, Zander undWelse bekommt man hier leicht an den Haken. Uferabbrüche und absinkende Sedimente ließen ihn auf mittlerweile 25 Meter abflachen. So ist das Angeln nur an ausgewiesenen Stellen und vom Ufer aus möglich – etwa in den idyllischen Senftenberger Ortsteilen: Buchwalde, Niemtsch und Großkoschen. Nachtangeln und das Angelnvom Boot aus sind nicht erlaubt. Anglerkarten sind bei der Fischerei Sell erhältlich (Tel. 03573 / 662913). Zusammenhängende Seenlandschaften Mehr als 300 Seen, von denenviele miteinander ver- bunden sind, umfasst das Ruppiner Seenland. Der knapp anderthalb Kilometer schmale und vom Rhin gespeiste Ruppiner See ist mit zehn Kilometern der längste See Brandenburgs. Das Angelnvom dicht mit Schilf bewachsenen Ufer aus ist eine Heraus- forderung. Am besten fischt es sich dort von Herbst bis in den Frühsommer. Wenn nurwenige Som- merfrischler zugegen sind, halten sich die Fische in der Nähe des flachen, bewachsenen Ufers auf. Im Sommer ziehen sie sich an die tieferen Stellen in die Mitte des Sees zurück. Hier kann dasWasser bis zu 23 Meter tief sein. Ohne Boot und Echolot haben es Hobbyangler dort nicht leicht. Ein Dorado für Raub- fischangler (nur mit Angelschein!) sind dagegen die Areale an den Schleusen undWehren mit ihren sauerstoffreichenWasserwirbeln. Als besonders ergiebiger Platz gilt die Alt Ruppiner Schleuse, wo man Zandern, Karpfen, Aalen und Hechten an die Schuppen rücken kann. Das Nachtangeln ist am Ruppiner See verboten. Gastkarten gibt es bei AngelJoe in Neuruppin (Tel. 03391 / 510470). Info Die Reiseregionen Ruppiner Seenland, Seenland Oder-Spree, Dahme-Seenland und Havelland bieten umfassende Infoma- terialien zum Thema Angeln an. Angelkarten erhalten Sie beim Landesangler- verband Brandenburg: lavb.de/angelkarten i Eiszeitliche Seenrinne Der rund 17 Hektar große und bis zu elf Meter tiefe Gamensee ist der größte undvermutlich auch der schönste der 14 Seen imGamengrund, einer eiszeitlichen Seen- rinne bei Bad Freienwalde im Barnim. Zwar können einige Angelstellen am zumeist bewaldeten Ufer mit dem Auto angefahrenwerden. Den besseren Fang an Hechten, Flussbarschen, Karpfen, Barschen, Schleien, Güstern und Rotfedernwird man jedoch eher an Orten erzielen, die nur zu Fuß zu erreichen sind. Idealerweise paddeln Angler mit dem Schlauchboot oder mit dem Bellyboot raus aufsWasser. Das Nachtfischen ist erlaubt. Tageskarten gibt es bei der Fischerei Hannes Böhm in Prötzel (Tel. 03343 / 637954). Der Ruppiner See ist nur einer von 300 in dieser Region – perfekt zum Angelauswerfen Flaches Gewässer am künstlich angelegten Senftenberger See Fotos: 25Teiche, Adobe Stock / wlad074, Susann Illustrationen: Adobe Stock / SpicyTruffel Text: Kirsten Niemann

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